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Nach 121 km war ich heute am Ziel in Mimizan Plage am Atlantik.
Mit Blick auf die erwarteten Temperaturen saß ich bereits um 7:30 Uhr auf dem Sattel. Zunächst ging es durch die südlichen Vorstädte von Bordeaux und einige Weinanbaugebiete Richtung La Brede. Die 2 Ruhetage haben mir offenbar gut getan. Bei wenig Verkehr am Sonntagmorgen, noch angenehmen 20 Grad, keinem Wind und wenig Steigungen ging es gut voran.
Nach ca. 20 km führte mich das Navi punktgenau auf einen hervorragend ausgebauten schattigen Radweg abseits der Straßen.
Diesem folgte ich dann zunächst weitere 25 km bis zur ersten Pause bei Kaffee und Banane. Nach kurzer Zeit kam dann ein holländisches Paar in das Cafe, die berichteten, dass sie am 3.7. in Nimwegen losgefahren sind, um nach Santiago de Compostela zu fahren. Die fahren jeden Tag 100 km und das mit geschätzt Anfang bis Mitte 60 (Respekt!!).
Nach der Pause ging es dann noch ca. 15 km auf diesem Radweg weiter bevor ich von meinem Freund die Weisung erhielt, nach Süden auf eine kleine Nebenstrecke abzubiegen. Hier ging es mit angenehm wenig Verkehr weiter Richtung Süden. Die Landschaft wechselte zwischen Wald, landwirtschaftlichen Flächen und Naturschutzgebieten. Zwei Mal wechselte unmittelbar vor mir ein Reh die Straßenseite. Immer wieder sieht man rechts und links der Straße Ferienhäuser, die in den Wald gebaut wurden. Die Gegend erinnert oft ein wenig an Schweden.
Nach ca. 70 km führte mich die Strecke durch riesigie flache landwirtschaftlich genutzte Gegenden. Hier nahm auch die Anzahl der Pick Ups, deutlich zu – so oder so ähnlich wird es dann wohl in Teilen der USA sein.
Exakt in dem Ort, in dem ich gehofft hatte, eine Gelegenheit für ein Mittagessen zu finden, war ein tolles Resaturant, in dem ich dann erstmal nach 85 km die verdiente Pause machte. Cola, Salat, Saft, Wasser, Erdbeeeren mit Vanilleeis und der übliche Espresso standen auf dem Speiseplan. Während ich Pause machte, stiegen die Temperaturen immer weiter an. Ich entschloss mich daher die Pause auf knapp 2 Stunden auszudehnen, da ich nur noch 35 km vor mir hatte.
Nach der Pause ging es wie davor für ca. 20 km durch eine unveränderte Landschaft. Es ging gut voran. 15 km vor dem Ziel ging es dann wieder auf einen sehr gut ausgebauten Radweg, der bis zum Ziel durchging. Ungefähr 10 km vor dem Ziel sprach mich eine ältere Frau an, die sich sehr mühsam mit ihrem Rad vorwärts bewegte. Sie fragte, ob ich eine Pumpe habe. Natürlich habe ich ihr geholfen, jedoch war das Aufpumpen zwecklos, vermutlich war sie schon einige Zeit mit plattem Hinterreifen gefahren und der Schlauch entsprechend hin. Mein Angebot, den Reifen zu flicken, lehnte sie dankbar ab (hoffe, dass sie nicht meine diesbezügliche Kompetenz infrage gestellt hat). Vermutlich hätte das auch keinen Sinn gemacht. So fuhr sie die verbleibenden 10 km (sie mußte in den gleichen Ort wir ich) mit plattem Reifen weiter. Das war die (versuchte) gute Tat für den Tag.
Als ich um ca. 16:00 Uhr im Hotel war, war ich auch wirklich froh. Ich checkte ein und der Hotelinhaber sah wohl, dass ich mächtig Durst hatte und brachte mir erstmal eine große Flasche Wasser, die ich dankbar annahm. Als er sich dann auch noch bereit erklärte meine Klamotten zu waschen und zu trocknen, hatte er meine Sympathie vollends gewonnen.
Nach einer kurzen Ruhepause machte ich mich dann auf den Weg zum Strand. Mimizane Plage ist ein netter Urlaubsort mit vielen Ferienwohnungen und -häusern, einigen Hotels sowie Bars und Restaurants. Dieser Abschnitt des Atlantiks wird Silberküste genannt und ist mit seinen fast 100 km Sandstrand einer der längsten in Europa. Ein kleiner Strandspaziergang rundete diesen Besuch dann ab.
Wieder im Hotel brachte mir der Hotelbetreiber dann auch direkt meine sauberen und trockenen Klamotten mitsamt eines seiner Shirts. Eine Einladung zu einem gratis Glas Rose unterstrich dann nochmals die Gastfreundschaft dieser Leute (vielen Dank dafür)
So, dass war es für heute. Insgesamt sind jetzt 1.244 km. Morgen geht es weiter nach Biarritz, der letzten Staion in Frankreich, bevor es am Dienstag dann nach Spanien geht. Der richtige Einstieg in die Pyrenäen ist dann für Mittwochmorgen geplant. Dann sollen die Temperaturen schon wieder etwas fallen. Montag und Dienstag wird es dafür noch ein wenig heisser, was wieder nach frühem Start aussieht.
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