Morgens ging dann um 7 Uhr der Wecker, weil ich um 8:30 Uhr pünktlich zum Flughafen wollte. Ich musste noch das zweite Gepäckstück schnüren und wollte mit dem Fahrrad als Sperrgepäck nicht zu knapp dran sein.
Eigentlich lief dann aber alles recht locker. Allerdings muss man doch bei einem Sondergepäckstück schon etwas mehr Zeit einplanen – nicht zuletzt weil man das gute Stück dann auch noch bei einem gesonderten Schalter abgeben muss. Da sieht man dann auch, was die Leute so alles mit in den Flieger nehmen. Vor mir gab z.B. eine Band ihr gesamtes Equipment für einen Auftritt ab, Unmengen an Kisten und Instrumenten.
Der Start dann von Lissabon war fantastisch. Ich saß genau auf der richtigen Seite und hatte sehr lange einen tollen wolkenlosen Blick auf Lissabon, Belem und Sintra. Die folgenden Bilder lassen das etwas erahnen, wobei die Qualität durch die Scheiben im Flugzeug immer etwas leidet.
Nach knapp 8 Stunden war ich dann endlich in Washington. Ich hatte mich schon auf die üblichen Schlangen bei der Passkontrolle eingestellt. Doch die blieben diesmal aus. Nach 3 Minuten war ich durch. Gepäck war auch ruckzuck da, auch das Rad lag schon bereit. Das Jonglieren mit 2 Gepäckstücken und einem Rad auf dem Koffertrolli ist jedoch schon echt anstrengend. Die meisten Türen sind nicht breit genug, dann heißt es, mit der einen Hand den Trolli schieben und mit der anderen Hand den Karton. Mit der Methode ging es dann bis zum Shuttle für den Autoverleiher. Der Bus stand schon da, der Fahrer sprintete auch direkt raus, als er mich sah und half mir beim Einladen. Das lief echt gut. In das reservierte Auto passte alles problemlos hinein und so fuhr ich dann los. Die Tour fing dann erst mal mit einem ordentlichen Stau an (das sollte nicht der letzte sein). Jetzt bauen die schon Straßen mit 6 Fahrstreifen in jede Richtung und trotzdem gibt es noch Stau – und das an einem Sonntag, was ist denn erst in der Woche da los. Auf der Strecke fing es dann noch mehrere Male an wie aus Eimern zu schütten und zu gewittern. Na wenn das dann auf dem Rad so passiert, dann Prost Mahlzeit. Etwa gewöhnungsbedürftig fand ich, dass hier bei starkem Regen sehr viele Fahrer die Warnblinkanlagen anstellen und dann sehr langsam fahren.
So dass war es für heute. Ich habe mich entschieden, diesen Abschnitt noch als gesonderte Etappe in den Blog einzustellen. Die geradelten Kilometer haben sich nicht verändert. Morgen werde ich das Rad wieder zusammenschrauben, den Leihwagen wieder abgeben und die nächsten Tage planen. Ab jetzt kann man sich nicht mehr darauf verlassen, überall problemlos eine Unterkunft und Verpflegung zu finden. Ich habe zwar für den Notfall ein Zelt dabei, betrachte das aber tatsächlich als echte Notlösung. Die Temperaturen hier liegen bei 33 Grad mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit, nachts kühlt es nur auf 27 bis 28 Grad ab, da macht Zelten auch nicht wahnsinnig viel Spaß.