
Statistik: heute gefahren: 100 km (bisher gesamt: 849 km), Höhenmeter heute: 422 m ( bisher gesamt: 4.685 m), Pannen heute: 0 (bisher: 2), Unfälle: 0, Wetterindex: 4/10 (starker Gegenwind und Regen).
Schon vor dem Frühstück gab es den ersten kleinen Schreckmoment. Bei der Streckenplanung für den Tag wunderte ich mich, dass die Strecke bis zum gebuchten Hotel deutlich über 150 km lang war, also viel länger als wir fahren wollten. Die Erklärung lag darin, dass ich bei der Reservierung der Unterkunft die Orte Lidköping und Linköping verwechselt hatte. Nun hatten wir eine nicht stornierbare Unterkunft in Linköpping, wollten aber tatsächlich nach Lidköpping. Das war mir auch noch nie passiert. Nun gut – mal schauen, wie Booking mit meiner Stornierungsanfrage auf Kulanz umgeht.
Heute verließen wir die Unterkunft vor dem Frühstück, weil dies erst ab 8 Uhr und dann auch noch in ganz anderen Gebäude serviert wurde. Verglichen mit den bisherigen Übernachtungen in Schweden war das das mit Abstand sparsamste Frühstück, das wir bisher hatten. Es war auch die bisher günstigste Übernachtung. Der Spruch „you get what you pay for“ bewahrheitet sich doch immer wieder.
Die ersten 14 Kilometer folgten wir bei bedecktem Himmel dem Götakanal. Schon nach kurzer Zeit sahen wir ein kleines Passagierschiff, das in einer von zwei Schleusenkammern herabgeschleust wurde. Die Fahrgäste, die schon mehr als 50 der insgesamt 58 Schleusen miterlebt hatten, gingen von Bord, um offensichtlich die letzten Kilometer bis Sjötorp zu Fuß zu kaufen, was sicher schneller geht, als auf das Schiff zu warten. Wenn man mit einem Schiff diese Tour fährt, wird man zwangsläufig zur Langsamkeit gezwungen. Hier ein paar Eindrücke:


Nach 40 km erreichten wir Mariestad und dort konnten wir uns erstmal bei einem Mittagessen etwas Aufwärmen. Kurz vorher hat uns ein heftiger Regenschauer erwischt. Es gab keine Möglichkeit, uns unterzustellen und so peitschte uns der Wind den Regen ins Gesicht so, dass wir binnen Minuten völlig durchnässt waren
Ab Mittag war die Hauptfahrtrichtung Südwest und zusätzlich gab es längere Passagen über freie Flächen, so, dass der Wind uns voll ausbremste. Teilweise war es nicht möglich schneller als 10 km/h zu fahren. Ohne E-Bike ein echter Kraftakt. Zum Glück blieb es ab Mittag aber trocken und die Sonne kam heraus. So gab es auch die Gelegenheit für ein paar schöne Fotos.



Erst gegen fast 19 Uhr erreichten wir ziemlich erschöpft die Unterkunft in Lidköping. Während des anschließenden Abendessen entschieden wir uns, morgen einen Tag Pause zu machen. Wir waren doch vom heutigen Tag wirklich müde. Daneben müssen wir auch noch planen, wie wir weiter fahren wollen, nachdem wir den See nun fast umrundet haben. Ein weiterer Grund ist, dass ich vermutlich mindestens die Kette wechseln muss, nachdem die jetzige doch sein gestern erste und heute deutliche Verschleißerscheinungen zegt. Bei stärkerem Druck springt die Kette und hat keinen richtigen Halt mehr. Da morgen hier in Schweden Nationalfeiertag ist, werde ich der Werkstatt gegenüber vom Hotel am Freitag mal einen Besuch abstatten.