Tour 25 Tag 7 – von Kühlungsborn nach Güstrow

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Tour 25 Tag 7 – von Kühlungsborn nach Güstrow

Von Kühlungsborn nach Güstrow – Rückenwind, Radwege und Rostocker Realitäten

86 Kilometer durch Mecklenburg – mit Sonne, Sportschau und Straßenverkehr

Der Tag begann mit einem kleinen Geschenk: Beim Aufziehen der Vorhänge offenbarte sich ein Postkartenblick auf die Ostsee – strahlend blau, glitzernd, und keine Spur mehr von den dunklen Gewitterwolken des Vortags. Das Hotel-Frühstück war solide und stärkend, also nichts wie los – heute stand die Etappe von Kühlungsborn über Warnemünde nach Güstrow an.

Die ersten Kilometer auf dem Ostseeradweg Richtung Warnemünde waren vertraut – zumindest von früheren Aufenthalten. Allerdings waren wir bisher immer im November hier. Damals: kahle Bäume, leergefegte Wege, Ostsee in Grautönen. Heute: sattes Grün, lebhafte Wege, ein fast mediterran wirkendes Lichtspiel auf dem Wasser. Dazu ein kräftiger Westwind im Rücken, der uns freundlich schob – das Radlerherz lacht bei solchen Bedingungen.

In Warnemünde gab’s wie gewohnt den Cappuccino – ein Ritual, das sich mittlerweile genauso etabliert hat wie das tägliche Navigations-Rätselspiel. Apropos: Die Route Richtung Rostock führte uns zunächst auf einem gefühlt halben Umweg über unbekannte Strecken. Erst verwundert, dann erfreut, stellten wir fest: ein Volltreffer. Schöne Radwege, eine angenehm zu fahrende Fahrradstraße, und nahezu verkehrsfreies Vorankommen – was will man mehr?

Je näher wir Rostock kamen, desto spürbarer wurde allerdings der Kontrast. Der Verkehr nahm zu, der Lärm ebenso. Nach Tagen auf Waldwegen und ruhigen Landstraßen war das plötzliche Großstadtgefühl fast ein kleiner Kulturschock. Aber auch das gehört zu einer Radreise: Man nimmt die Welt, wie sie gerade ist – mit all ihren Facetten.

Im Süden Rostocks wurde es dann wieder spannender – allerdings auf eine andere Art. Wir passierten den Zoo, das Gelände des FC Hansa Rostock und eine beeindruckende Ansammlung von Fußballplätzen. Gefühlt 15 davon, dazu weitere Sportanlagen. Ob dort ein Sportinternat, ein kommunales Mega-Projekt oder einfach nur ein sehr sportlicher Stadtteil zu Hause ist – wir wissen es nicht, aber es war eindrucksvoll.

Wenig später erreichten wir das hübsche Dorf Biestow – ein Ort, der nicht nur durch seine Fachwerkhäuser, sondern auch durch kulinarische Verlockungen glänzte. Eine gute Gelegenheit zur Mittagspause, bevor wir uns wieder auf den Weg machten.

Ein kurzer Abschnitt auf einer stärker befahrenen Landstraße erinnerte uns daran, dass es auch weniger idyllische Radmomente gibt. Aber danach ging es zurück auf kleine Nebenstraßen und gut fahrbare Radwege, die uns entspannt bis nach Güstrow führten. Dort erreichten wir gegen 17 Uhr unsere Unterkunft – diesmal deutlich trockener und entspannter als am Tag zuvor.

Nach dem Einchecken blieb noch etwas Energie für einen kleinen Stadtspaziergang – ein gelungener Ausklang. Morgen führt unsere Route weiter nach Waren an der Müritz, wo wir zwei Nächte bleiben. Der Sonntag verspricht laut Wetterbericht ausdauernden Regen. Unsere Lösung: Kein Fahrrad, kein Frösteln – sondern Wellness. Man muss auch mal pragmatisch sein.

Das war’s für heute – die Beine sind müde, der Kopf voll neuer Eindrücke. Und das Rad steht schon bereit für morgen.

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