
Zwischen Hügeln, Seen und Apfelkuchen – Von Güstrow nach Waren an der Müritz
71 Kilometer durch die Mecklenburgische Schweiz.
Unsere heutige Etappe führte uns von Güstrow nach Waren an der Müritz – eine Strecke, die mit 71 Kilometern zwar überschaubar klingt, sich aber durch die ständige Abwechslung in der Höhe schnell bemerkbar machte. Über 400 Höhenmeter sammelten sich im Laufe des Tages – eine Zahl, die in Norddeutschland durchaus Eindruck hinterlässt. Willkommen in der Mecklenburgischen Schweiz, wo es zwar keine Alpen gibt, aber dafür ein stetes Auf und Ab.
Was die Wegbeschaffenheit betrifft, war heute wirklich alles dabei. Wir fuhren über wunderbar ausgebaute Radwege durch Wälder und Wiesen, passierten ruhige Alleen und kleinere Dörfer. Dazwischen gab es aber auch Abschnitte auf recht grobem Untergrund, besonders in den Waldstücken – technisch fordernder, aber durchaus machbar. Der Wechsel zwischen glattem Asphalt und naturnahen Wegen machte den Reiz der Etappe aus, verlangte allerdings auch ein bisschen Konzentration und eine gute Linie.
Ein kleines Highlight – zumindest kulinarisch angekündigt – war ein Gutshof, den wir kurz vor der Mittagszeit entdeckten. Die Tür stand offen, es roch verführerisch nach einer herzhaften Suppe. Die Enttäuschung kam prompt: Suppe ja, aber erst zum Abendessen. Für uns blieb als Trost ein Stück Apfelkuchen, das immerhin ausgezeichnet schmeckte – wenn auch nicht ganz das, was wir uns erhofft hatten.
Ein paar Kilometer weiter wurden wir dann doch noch fündig: Ein gemütliches Lokal mit Spargel auf der Karte. Klein, aber fein – und genau das Richtige, um die Akkus wieder aufzuladen. Mit neuer Energie ging es weiter in Richtung Müritz. Die Landschaft öffnete sich zusehends, immer wieder boten sich herrliche Blicke auf größere und kleinere Seen der Mecklenburgischen Seenplatte. Eine stille, weitläufige Gegend, die in ihrer Zurückhaltung besonders schön ist.
Am späten Nachmittag erreichten wir unser Ziel: Waren an der Müritz. Direkt am See gelegen, mit viel Grün, zahlreichen Cafés und einer entspannten Atmosphäre, entpuppte sich der Ort als ideales Etappenziel. Auf dem Weg zur Unterkunft kamen wir an Campingplätzen, Uferwegen und vielen gastronomischen Optionen vorbei – ein Ort, an dem man gut auch mal einen Tag länger bleiben kann.
Genau das haben wir auch vor. Morgen ist Pausentag – passend zum angekündigten Dauerregen. Statt Regenjacke und Gegenwind erwartet uns ein Wellnessbereich, in dem wir die Beine hochlegen und den Tag einfach mal verstreichen lassen.
So viel für heute – es war ein anspruchsvoller, aber rundum lohnender Tag.




