Tour 25 Tag 15 – von Bad Bevensen nach Bremen Horn- Lehe

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Tour 25 Tag 15 – von Bad Bevensen nach Bremen Horn- Lehe

Von Bad Bevensen nach Bremen – Sonnencreme, Sandvermeidung und ein kleines Stück Zug

86 Kilometer durch die Heide, mit Höhenmetern, Herzlichkeit und holprigem Finale

Schon beim Hochziehen der Jalousien war klar: Heute wird’s ein guter Tag. Ein sonniger sogar – und das nicht nur für die Solarpanels. Die Sonne stand schon morgens gut gelaunt über Bad Bevensen, was bei uns umgehend zur Sonnencremepflicht führte. Das ist der Moment, in dem man feststellt, dass man den Lichtschutzfaktor nicht nur für Mallorca braucht.

Nach einem ausgiebigen Frühstück sattelten wir die Räder und rollten noch einmal durch das Kurzentrum und die Innenstadt – ein kleiner Abschied im Vorbeifahren. Danach ging es über Landstraßen, kleinere Straßen und diverse Varianten dazwischen in Richtung Nordwesten.

Wie so oft war das Navi bemüht, uns auf besondere Wege zu schicken. Als es dann tatsächlich vorschlug, in einen kopfsteinpflasternden Feldweg einzubiegen, sagte unser gesunder Menschenverstand: Nein, danke. Wir bogen also nicht ab, sondern suchten eine Alternative, die den Reifen weniger zusetzte – und dem Nervenkostüm ebenfalls.

Ein kurzer Blick auf die restliche Streckenplanung ließ uns dann endgültig hellhörig werden: Das letzte Drittel war auf lockeren Oberflächen geplant. In der Lüneburger Heide kann das schnell heißen: Sand – weich, tief und absolut radreisetauglich wie Wackelpudding beim Bergauflaufen. Also stand fest: Wir fahren außenrum.

Das bedeutete: weniger Waldwege, dafür mehr Land- und Kreisstraßen. Nicht jede davon hatte einen separaten Radweg, aber mit ein bisschen Umsicht und Geduld ging das schon. Man kann eben nicht alles haben – Asphalt oder Aussicht, eins fehlt meist.

Die Lüneburger Heide zeigte sich heute von ihrer charmant hügeligen Seite – 550 Höhenmeter hatten wir am Ende des Tages auf der Uhr. Kein Gebirge, aber eben auch kein Sonntagsspaziergang. Zum Glück war der Wind heute milde gestimmt. Westlich, ja, aber freundlich. Der Kollege war zwar da, aber nicht auf Krawall gebürstet.

Kulinarisch blieb der Vormittag eher schlicht. Ein schneller Stopp beim Bäcker – zweckmäßig, aber kein Gedicht. Dafür kam das Nachmittags-Highlight genau zur rechten Zeit: ein kleines Landcafé mitten in der Heide, mit hausgemachten Torten, die aussahen wie aus einem sehr gelungenen Bilderbuch. Und das Beste: Die Herzlichkeit der Betreiber war echt. Kein „Service-Konzept“, sondern ehrliche Freude am Bewirten. Da hält man gerne, auch wenn man noch gut im Tritt ist.

Weil wir morgen zu Hause sein wollen, war klar: Ein Stück der Strecke wird per Zug überbrückt. Unser Ziel: Tostedt. Von dort ging es per Regionalbahn nach Bremen-Oberneuland. Die Bahn kam pünktlich (was man ja mal erwähnen darf) und so standen nur noch rund sechs Kilometer zwischen uns und der Unterkunft in Horn-Lehe.

Diese letzten Kilometer zogen sich – nicht, weil wir müde waren, sondern weil der Weg es war. Die Straßen stark befahren, die Fußwege schlecht gepflegt – aber alternativlos. Also holperten wir durch den Bremer Nordosten, der noch Potenzial zur radfreundlichen Metropole hat.

Ankunft: geschafft. Morgen geht’s nach Hause. Nach zwei Wochen, reichlich Kilometern, Gegenwind, Sonnenschein, Kuchen und Kopfsteinpflaster neigt sich unsere diesjährige Radtour dem unvermeidlichen Ende entgegen.

Und wie immer: Ein bisschen Wehmut, ein bisschen Vorfreude – und der leise Gedanke: Nächstes Jahr machen wir das wieder.

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