Natürlich war ich wegen der Zeitverschiebung um 4 Uhr morgens wach und konnte nicht mehr schlafen. Anna-Lena ging es ähnlich und so studierte ich erstmal unsere gute alte Nordwest Zeitung und das Handelsblatt.
Daher war es auch kein Problem pünktlich um 6:40 Uhr zum Trainingslauf in der Lobby zu sein, wo sich schon eine ordentliche Anzahl anderer Läufer tummelte. Bevor wir losliefen unterhielt ich mich noch kurz mit Jan Fitschen, dem Europameister im 10.000 m Lauf von 2006 und gleichzeitig einem Neffen eines väterlichen Freundes von mir. Nachdem wir uns ungefähr 3 Minuten unterhalten hatten, brummte mein Telefon in der Hosentasche und ich traute meinen Augen nicht, als ich auf das Display schaute. Der unerwartete Anrufer war doch tatsächlich jener väterlicher Freund, der unabgesprochen versuchte, mich zu erreichen. Ich zeigte Jan mein Handy und er entschied, das Gespräch direkt anzunehmen und die Überraschung auf der anderen Seite direkt auszukosten. Was war das wieder für ein Zufall!
Unmittelbar danach ging es dann auch schon durch das noch dunkle New York Richtung Central Park. Die Beleuchtung am Times Square entfaltete so noch ihre volle Wirkung. Nach ca. 15 Min. und Überquerung diverser Straßen erreichten wir den Columbus Circle direct an einer der Ecken des Central Parcs. Dort wurden noch einige Gruppenaufnahmen gemacht und wir erhielten noch die eine oder andere nützliche Information.
Von dort liefen wir dann weiter zum Ziel des Marathon. Auf dem Weg dorthin merkte man auch schon deutlich, was diesen Marathon auf den letzten Kilometern so anstrengend macht. Das sind die vielen kleinen Hügel dort im Park.

Dann liefen wir weiter entgegen der Laufrichtung durch den Park und es gab ein paar nette Gespräche mit den Läufern. Das Niveau der Teilnehmer ist genauso vielfältig wie die Gründe für die Teilnahme oder was sie in ihrem Läuferleben schon alles so erlebt haben. Der Sonnenaufgang gab dieser Szenenerie eine besondere Note. Die umliegenden Wolkenkratzer wurden in einem zarten orangerot angestrahlt – einfach wunderschön

Nach diesem lockeren Einlaufen ging es zurück zum Hotel und wir gönnten uns dieses typische amerikanische Hotelfrühstück mit Wegwerfgeschirr und recht beschränkter Auswahl – nicht schön, aber man wird satt.
Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Downtown Manhattan und verließen am World Trade Center die U-Bahn. Die Haltestelle liegt direkt am Mahnmahl für die am 11. September 2001 nach den Terroranschlägen eingestürzten Zwillingstürmen. In unmittelbarer Nähe wurde im Jahr 2014 das One World Trade Center eröffnet. In den ersten Jahren musste man lange im voraus buchen, wenn man die in 102 Etage befindliche Aussichtsetage besuchen wollte. Ich versuchte spontan Tickets zu bekommen und das klappte. Wir konnten direkt nach oben fahren. Die Fahrt mit dem Fahrstuhl war sehr kurzweilig, weil die Wände des Fahrstuhls vollständig mit Bildschirmen ausgekleidet sind und dort währen der Fahrt ein 360 Grad Video läuft, auf dem zu sehen ist, wie sich New York seit der Gründung entwickelt hat – wirklich sehr gut gemacht. Oben angekommen läuft dann nochmals ein Video auf dem typische New Yorker Alltagsszenen zu sehen sind. Am Ende heben sich dann die Wände, auf dem das Video lief, in die Höhe und dieser grandiose Blick wird sichtbar.

Nach diesem Ausflug wurde aus auch wieder Zeit nach Midtown ins Hotel zurückzufahren, weil am Nachmittag ja eine Umrundung der Manhattan Halbinsel mit dem Schiff auf dem Programm stand.
Rechtzeitig vor der Abfahrt fanden wir uns am Anleger ein und vom Veranstalter Interair gab es eine Pudelmütze und ein Foto als Andenken

Wir fuhren dann den Hudson River nach Süden Richtung Südspitze von Manhattan, machten eine Runde um die Freiheitsstatue und dann ging es weiter den East River Richtung Norden, bis die Queensboro Bridge, die am Sonntag bei Km 25 mit ihren 45 Höhenmetern nochmals eine Herausforderung darstellt, in Sicht kam. Von dort ging es dann den ganzen Weg wieder zurück. Auf der Tour gab es immer mal wieder nützliche Tipps für den Marathon vom Betreuerteam.

Nach der Rückkehr am Anleger machte sich dann ein Großteil der Reisegruppe zu Fuß auf den Weg Richtung Central Parc, wo am späten Nachmittag der Einmarsch von ausgesuchten Teilnehmern aus den verschiedenen Ländern stattfand. Das war eine nette Veranstaltung, muss man aber nicht unbedingt gesehen haben. Anschließend ließen wir den Abend bei einem leckeren Abendessen in einem kleinen thailändischen Restaurant ausklingen.
Für den 3. Tag gab es erst am Abend einen vom Reiseveranstalter organisierten Programmpunkt, nämlich das Pastaessen, bei dem man sich dann die notwendige Energie für den nächsten Tag holen kann.
So ließen wir es auch insgesamt recht ruhig angehen. Nach dem Frühstück besuchten wir erst mal die Dachterrasse des Hotels, die am Vorabend leider schon geschlossen war, als wir hinauf fuhren. Der Blick hinab vom 32. Stock auf die 41. Str. ist schon beeindruckend.

Danach entschieden wir uns für einen Besuch des Stadtteils Greenwich Village, der erheblich weniger hektisch ist als Midtown oder Downtown New York. Die Häuser haben meist nur 2 bis 4 Geschosse, es gibt kleine nette Vorgärten und viele kleine gemütliche Cafes und Restaurants. Um einen Tag vor dem Marathon nicht zu lange Strecken zu laufen, fuhren wieder mit der U-Bahn. Und natürlich ist auch die anstehende Präsidentenwahl in Verbindung mit Halloween hier überall präsent.


Für den frühen Nachmittag stand aber noch ein Highlight auf dem Programm. Zu meinem 60. Geburtstag habe ich von meiner lieben Familie einen Hubschrauberflug geschenkt bekommen, der in New York stattfinden sollte. Wir machten uns also rechtzeitig auf den Weg, um keinesfalls zu spät zu kommen. Auch wenn dieser Flug nur 20 Minuten dauert, das Erlebnis, diese riesige Metropole aus der Luft sehen zu dürfen ist schon einmalig.


Nach diesem Abenteuer inspizierten wir erstmal den Fähranleger, den wir am Folgetag benutzen mussten, um zum Start des Marathon zu kommen. Anschließend ging es zunächst zurück ins Hotel, wo wir uns ein wenig erholten. Am Abend fand dann das besagte Pastaessen statt. Nachdem wir uns dort gestärkt hatten, gingen wir auch zeitig wieder ins Hotel, um dann auch am nächsten Morgen ausgeruht für den großen Tag zu sein.