Tag 12 – Von Montigny-les-Monts nach Auxerre

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Tag 12 – Von Montigny-les-Monts nach Auxerre

Bevor ich anfange, zunächst einmal vielen Dank für die vielen lieben Kommentare, die uns entweder über diese Plattform oder andere Medien erreichen. Das motiviert, jeden Abend ein paar Zeilen zu schreiben. Ich hoffe, dass es nicht zu eintönig wird. Gefühlt ist unser Tag natürlich recht einseitig struktuiert. Wir versuchen morgens früh aufzustehen (gelingt auch meistens) und nach einem schönen Frühstück, die vielen Taschen zu packen (Sylvia hat 3, ich habe 7). Wenn man die Taschen dann so auf dem Haufen vor den Rädern sieht, stellt man sich die Fragen, ob man das alles wirklich braucht und wie soll man das ganze Gewicht eigentlich die Berge hochschleppen. Nach dem Start geht es dann darum die Fahrt zu genießen, die Strecke zu finden und für Nahrung und Unterkunft zu sorgen. Abends versuche ich dann das Erlebte zusammen zu fassen. Nun gut – was ist heute passiert?

Eigentlich nicht viel. Wir sind nach sehr gutem Frühstück von Madame Poli und dem Packen der Räder bei angenehmen Temperaturen von um die 20 Grad bei einem Sonne-Wolken-Mix gestartet. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Mittags im 60 Km entfernten Auxerre zu sein.

Mit Ausnahme der vielen Anstiege mit zusammen über 500 Höhenmetern und dem wohl hier üblichen Wind aus Westen war nichts besonderes zu verzeichnen. Die Strecke führte uns überwiegend – wie in den Vortagen- über Nebenstraßen und durch landwirtschaftlich geprägte Flächen und Wälder in hügeliger Landschaft.

Gegen 13:30 waren wir in Auxerre und haben spontan beschlossen, dass wir den Tag dort bleiben. Inspiriert von der tollen Unterkunft am Vortag haben wir uns erneut ein kleines B&B gesucht, das ebenfalls durch außergewöhnlich gute Bewertungen in den Portalen auffiel. Erst in der Buchungsbestätigung stand dann, dass die Anreise erst ab 18 Uhr gewünscht ist. Wir entschieden uns daher zunächst das Problem für den Rücktransport von Sylvia mit Ihrem Fahrrad anzugehen und anschließend dann zur Unterkunft zu fahren.

Das Problem der Rückreise lässt sich so beschreiben, dass die Rückreise mit der Bahn mit 6 bis 7 Mal umsteigen (Reisedauer zwischen 22 und 25 Stunden) verbunden ist und in allen Zügen eine Reservierung erforderlich ist oder man darauf angewiesen ist, dass ausreichend Platz vorhanden ist (first come first serve). Verpasst man einen der reservierten Züge ist nicht sicher, dass im folgenden ein Platz für das Rad frei ist. Rückreise mit Leihwagen scheitert an den Grenzübertritten (macht diese Option extrem teuer). Derzeit die beste Option scheint uns der Versand mit le Poste zu sein. Kostet nur knapp 60 EUR, ist aber begrenzt auf ein Paket mit Länge+Höhe+Breite von 200 cm. Das geht nur, wenn man das Rad vorher weitgehend zerlegt. Werden dann am Freitag in Bourges mal einen Fahrradladen suchen, um dort einen Transportkarton zu erwerben.

Als wir unsere Vorüberlegungen für die Rückreise von Sylvia so weit abgeschlossen hatten, fuhren wir zur Unterkunft. Diese liegt in einer sehr schmalen Straße in der Altstadt von Auxerre. Das Gebäude war verschlossen, auf das Klingeln reagierte niemand. Wir hörten jedoch von einer Dachterasse Arbeitsgeräusche und schafften es, dass die Handwerke auf uns aufmerksam wurden. In einer Mischung aus französisch und englisch versuchten wir deutlich zu machen, dass wir gerne in das Gebäude möchten. Einer der Handwerker rief dann kurz beim Inhaber an, der dann 5 Minuten später fröhlich winkend und einen Kinderwagen schiebend die Gasse heraufspaziert kam. Das Einchecken vor 18 Uhr war dann glücklicherweise überhaupt kein Problem. Wir erhielten eine umfangreiche Einweisung in das fast 400 Jahre alte Gebäude, dass der 39-jährige Inhaber gemeinsam mit seiner Frau vor 2 Jahren erworben hat und dann Schritt für Schritt umgebaut hat. Seine Passion ist Geschichte und die Vorzüge der modernen Technik – und beides hat er hier in toller Art und Weise verbunden. Die Wohnung ist wirklich auss ergwöhnlich schön eingerichtet.

Anschließend unternahmen wir noch einen ausgedehnten Spaziergang durch die Altstadt von Auxerre. Hier gibt es eine Vielzahl von Gebäuden, die ihren Ursprung im Mittelalter haben sowie 3 beeindruckende Kirchen.

Den Spaziergang beendeten wir am Fluß L`Yonne bei einem netten Drink und einem schönen Abendessen.

Als wir gerade mit dem Essen fertig waren, zogen sehr dunkle Wolken auf uns es begann innerhalb von wenigen Minuten wie aus Eimern zu schütten. Wir flüchteten -wie alle anderen Gäste- in den Innenbereich des Restaurants.

Soviel für heute. Insgesamt geradelt sind wir bisher 963 Km, die 1.000 Km-Marke wird morgen auf der Fahrt an die Loire fallen. Nach der Wettervorhersage für Morgen müssen wir seit Tagen mal wieder mit Regen rechnen.

Hier geht es weiter » Etappe 13 – Von Auxerre nach Cosne-Cours sur Loire

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