Tag 19 – von Äskloster nach Göteborg

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Tag 19 – von Äskloster nach Göteborg

Statistik: heute gefahren: 83 km (bisher gesamt: 1.272 km), Höhenmeter heute: 396 m ( bisher gesamt: 6.459 m), Pannen heute: 0 (bisher: 3), Unfälle: 0, Wetterindex: 5/10 (Regen ab Mittag).

Die Zubereitung des Frühstücks reihte sich nahtlos in den tollen Eindruck unseres B&B ein.

Bei zunächst noch tollen Bedingungen fuhren wir die ersten 7 km die Strecke weiter, die wir am Vortag aufgrund meines Versehens bereits gefahren waren. Bei angenehmen Rückenwind kamen wir gut voran. Die Strecke führte abwechselnd über Felder, an Straßen entlang und auch immer wieder an die Küste.

Wie man an diesem Bild gut erkennen kann, wurden wir die ganze Zeit von dunklen verfolgt. Nachdem wir schon dachten, dass uns die auf dem Radar gut erkennbaren Regenwolken mit Gewitter verfehlt haben, wurde es kurz vor der angedachten Pause in Kungsbacka über uns bedrohlich dunkel. Noch während des Mittagessen prasselte dann auch das Gewitter mit Platzregen und Hagel auf die Gegend nieder. Wir waren echt froh, dass wir das im Schutz eines Wintergartens erleben durften .

Wegen des Regens, der auch genau mit uns Richtung Göteborg zog überlegten wir kurz, ob wir nicht die letzten 38 km mit dem Zug fahren sollten. Nein – wir wollten unsere Schwedenrunde nun auch mit dem Rad zu Ende fahren. Eine halbe Stunde nach dem Start bereute ich diese Entscheidung allerdings wieder, als sich der Himmel erneut verdunkelte und doch einiges seiner nassen Ladung auf uns hinab warf.

Nach dem dieser tatsächlich letzte Schauer dann durchgezogen war, wurden wir durch eine Fahrt an der Küste mit nochmals Ausblick auf die Ostsee belohnt.

Dieser Treil der Küste war geprägt durch sehr beeindruckende Villen auf und in den Hügeln an der Küste, abgerundet durch Golfplätze und Yachthäfen.

Auf den letzten Kilometrern machte sich bei aller Vorfreude auf zuhause auch ein wenig Traurigkeit breit, weil sich dieses Abenteuer nun langsam dem Ende zuneigt.

Als der Fährterminal in Sichtweite kam, hatten wir noch 45 Min. Bis zum check in. Diese Zeit überbrückten wir bei einem letzten Fika in Schweden, was soetwa Kaffee und Kuchen bedeutet.

Anschließend ging es sehr pünktlich in den riesigen Laderaum der Fähre.

In der Kabine angekommen bemerkte ich, dass ich wohl die falsche der beiden Packtaschen am Rad gelassen hatte. Mein Versuch, wieder auf das Ladedeck zu kommen, schlug direkt fehl, da die Stahltüren aus Sicherheitsgründen nur vom Laderaum aus geöffnet werden können. Leider kam auch trotz Warten kein anderer Passagier durch diese Tür. So blieb mir leider nur übrig, einen Mitarbeiter von der Information zu fragen, wie ich wieder an mein Rad kommen kann. Etwas genervt aber doch freundlich zog er sich seine Warnweste und begleitete mich von Deck 8 hinunter auf Deck 3. Ich schnappte mir die Tasche und konnte mich auch dann vernünftig umziehen. Anschließend gönnten wir uns ein Abschlussbier an Deck und genossen die Aussicht.

Für die Rückkehr nach Oldenburg haben wir von Kiel den Zug genommen.

Tja, das war es dann auch von dieser Reise. Am Ende fragt man sich natürlich immer, was von so einer Reise bleibt. Da ist sicherlich die Bestätigung auch von früheren Radreisen, dass man gut 2 Wochen auf dem Rad das Gefühl hat, man sei 2 Monate unterwegs gewesen. Weiter haben wir gelernt, dass auch Gegenwind, Kälte und Regen, die ein paar Tage unsere Begleiter waren, gut zu meistern sind. Schöner ist es aber eindeutig ohne sie. Die Natur in Schweden ist an vielen Stellen exakt so, wie Astrid Lindgren sie in ihren Büchern beschrieben hat. Die Möglichkeiten, für eine Einkehr oderEinkäufe sind außerhalb größerer Orte teilweise schon sehr eingeschränkt. Das Radwegenetz in den Städten ist oft ausgezeichnet ausgebaut und muss sich vor Städten in Holland nicht verstecke. Außerhalb von Städten gibt es Licht und Schatten. Schatten sind sicher die Passagen an Straßen ohne Radwege und mehr Verkehr. Schattig wird es auch, wenn empfohlene Radwege teilweise sehr grob geschottert sind. Was wir gern in Anspruch genommen haben, wenn es verfügbar war, ist die Möglichkeit zu einem „Dagens Lunch“, so etwas wie ein Mittagsmenü, bei dem es für kleines Geld ein Gericht mit Wasser und Kaffee und zusätzlich noch einem Salatbuffet gab. Positiv aufgefallen ist uns auch, dass die Menschen in Schweden eigentlich überall sehr entspannt und freundlich sind. Stress scheint hier ein Fremdwort zu sein.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Nicolas

    Hallo ihr beiden,
    Vielen Dank für die Reiseberichte, in die wir gerne und sehr interessiert immer wieder hereingeschaut haben und damit etwas teilhaben konnten an eurem Schwedenabenteuer im Frühsommer.
    Liebe Grüße, Annette und Nicolas

  2. Anonym

    Moin und willkommen zurück im Ammerland,
    als Radreiseliebhaber, hab ich Euch, wie immer im Herzen begleitet.
    Du hast wie immer toll geschrieben, was man auf einer Radreise erleben kann
    und hat einen schönen Eindruck von Schweden bekommen.
    Liebe Grüße,
    Chrischan

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