Kurzer Nachtrag noch zu Gijon: Dies ist eine weitere nette Küstenstadt am Atlantik, die man einmal gesehen haben sollte und reiht sich nahtlos ein in die schönen Eindrücke, die ich in den Vortagen in anderen Städten gewonnen habe. Auch hier findet man eine schöne Altstadt, mit netten Plätzen auf denen ein buntes Treiben herrscht. Nette Restaurants und Bars gibt es an jeder Ecke. Die Preise sind normal. Vor dem Stadtzentrum liegt ein schöner langer Sandstrand und davor eine tolle Promenade.
Eigentlich wollte ich sehr früh starten und war dann auch um 7 Uhr im Frühstücksraum, aus dem mich aber die zuständige Mitarbeiterin schnell wieder mit dem Hinweis hinauskomplimentierte, dass erst um 8 Uhr gefrühstückt wird. Die Dame war derart resolut, dass ich auf jede Art von Nachverhandlung verzichtete und mich erst mal in die Lobby zurückzog und versuchte, mir die heimatliche Zeitung herunterzuladen. Als dann der erste Versuch eine Ladezeit von 35 Min. anzeigte hatte ich erst mal den Kaffee (den ich noch nicht hatte) auf. Glücklicherweise ging es dann beim zweiten Versuch schneller, so dass ich die Wartezeit gut überbrücken konnte.
Nach dem Frühstück und dem nur teilweise erfolgreichen Versuch, dem Hotelinhaber den Ablauf meiner Reise auf spanisch zu erklären, ging es dann weiter im Auto Richtung Santiago de Compostela. Nachdem ich das Buch von Hape Kerkeling vor ein paar Jahren gelesen habe und ich nun auf der Fahrt immer wieder auf Wanderpilger, Radpilger, Pilgerhotels und andere Hinweise auf den Jakobsweg gestoßen bin, hat mich schon interessiert, was denn da in Santiago so los ist. Die Einfahrt in die Stadt ist zunächst recht unspektakulär. Auffällig war vielleicht, dass der Verkehr anders als in einigen der Städte, die ich bisher besucht habe recht ruhig floss. In das Stadtzentrum kam man gut hinein und auch einen Parkplatz konnte ich sofort gut finden. Schon beim Weg in die Altstadt begegnete ich überall Pilgern, deren Anzahl dann immer weiter zunahm je näher ich der imposanten Kathedrale kam. Die Maße kann man kaum richtig erfassen, da diese ein wenig in die Altstadt eingebaut ist und etwas verwinkelt wirkt. Das Gebäude ist jedoch wirklich beeindruckend. Die Stimmung drum herum erinnerte ein wenig an den Finish-Bereich einer Marathon Veranstaltung. Ich sah viele erschöpfte aber glückliche und zufriedene Menschen. Gewundert hat mich, wie viele junge Leute – um die zwanzig – unter den Pilgern waren. Das Ziel der Pilger nach der Ankunft ist dann die Umarmung und ein Kuss der Sitzfigur des heiligen Jakobus. Ich nahm -wie einige andere Touristen- den gleichen Weg wie die Pilger habe aber natürlich auf Umarmung und Kuss verzichtet (bin ja den Weg nicht gegangen oder gefahren).
Als ich mir dann den Rest dieser auch innen sehr beeindruckenden Kathedrale noch ansah und in einem Teil eine Predigt gehalten wurde, bei der eine Frau mit einer Wahnsinnstimme noch ein Lied gesungen hat, war das schon ein echt ergreifendes Gefühl.
Auch diese Stadt hat eine schöne Altstadt mit kleinen Restaurants, in denen man gut speisen kann. An allen Ecken macht irgendjemand Musik – eine wirklich schöne Stimmung.
Nach ca. 3 Stunden machte ich mich dann auf den Weg nach Vigo, wo ich heute ja noch das Auto abgeben musste.
Morgen geht es dann – auf dem Rad – weiter nach Portugal. Der restliche Weg nach Lissabon dürften noch ca. 700 km auf dem Rad sein und sollten jetzt auch gut in der verbleiben den Zeit zu schaffen sein. Temperaturen waren heute mit um die 25 Grad richtig moderat. In den nächsten Tagen geht es dann wieder etwas nach oben. So heiss wie zum Anfang der Woche soll es aber nicht wieder werden, worüber ich auch nicht wirklich traurig bin
Das war es für heute.
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