Tag 24 – Von Matosinhos nach Aveiro

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Tag 24 – Von Matosinhos nach Aveiro

Nach gut 85 km war ich heute am Zielort Aveiro.

Durch ein noch schlafendes Porto (war ja schließlich Sonntagmorgen) ging es um kurz nach 8 los. Die Strecke führte mich heute bereits nach knapp einem km  wieder an die Promenade, an der schon viele Radfahrer, Läufer und Spaziergänger unterwegs waren. Angesichts der heute erwarteten Temperaturen von bis zu 35 Grad im Schatten hat es wohl viele bereits früh aus dem Haus getrieben.

Nach kurzer Strecke war dann die Flussmündung des Rio Douro im Weg. Da es an der Mündung weder eine Brücke noch eine Fähre gab, musste ich zunächst mal 5 km den Fluss hinauf nach Osten bis zu einer Brücke, auf der anderen Seite ging es dann die gleichen 5 km wieder zurück. Effizient war das nicht wirklich, aber so hatte ich sehr schöne Aussichten auf den Uferbereich von Porto. Hier ein paar Eindrücke:

 

Die nächsten 20 km ging es dann erneut auf sehr schönen Wegen direkt an diversen Stränden entlang. Einfach nur schön:

Auf der Strecke waren heute wieder tausende von Radfahrern und Läufern unterwegs. Manche waren allein, andere liefen oder fuhren in großen Gruppen an den sehr schön ausgebauten Wegen direkt am Strand. Nach und nach füllten sich auch die Strände. Man merkt eben, dass es ein Sonntag in den Ferien bei strahlendem Sonnenschein war. An einem der unzähligen direkt am Strand gelegenen Cafes machte ich nach rund 27 km meine erste Pause.

Nach der Pause musste ich leider den Küstenbereich verlassen, weil ich glaubte, dass der weitere Küstenstreifen in einer Landzunge endet, in der man sich dann praktisch festfährt. Also hielt ich mich weiter östlich und fuhr wieder auf einer Nationalstraße, was auch diesmal keine große Freude war. Manchmal gibt eben keine vernünftige Alternative dazu – dann heißt es Zähne zusammenbeißen und durch. Leider hatte die Straße heute keinen gesonderten Seitenstreifen, so dass der Verkehr recht dicht an mir vorbeirollte. Brenzlige Situationen habe ich bisher nicht erlebt. Ich fahre aber auch sehr defensiv – insbesondere in den unzähligen Kreisverkehren. Aufgrund von Sylvias Hinweis trage ich praktisch täglich mein leuchtend gelbes Laufshirt, weil das eben sehr auffällig ist – hoffentlich auch für die Autofahrer.

Nach knapp 60 km machte ich dann heute Mittagspause in einem dieser kleinen Familienrestaurants. Hier kocht Mama oder Oma. Papa bedient und die Kinder räumen ab (Reihenfolge und Aufgabe kann auch anders sein). Die Gäste sind sehr häufig ganze Familien, die in lockerer Runde sehr gesellig zusammensitzen. Nachdem mir der Inhaber die Karte brachte zückte ich wie jedes Mal hier in Portugal mein Handy und aktivierte die Pons-Übersetzer App. Ohne die würde ich nichts verstehen. Portugiesisch hat mit Spanisch kaum etwas gemeinsam. Nachdem ich die Karte dann mühsam entziffert hatte, bestellte ich mir ein gebratenes Hähnchen und genoss die Pause im Schatten.

Nach gut einer Stunde ging es dann weiter Richtung Zielort. Aufgrund der Temperaturen nahm ich mir vor, die verbleibenden 25 km noch ein bis zwei Pausen einzulegen, um ausreichend Flüssigkeit zu mir zu nehmen. Als ich dann nach 10 km ermüdender Hauptstraßenfahrt nach einer Möglichkeit für die geplante Getränkeaufnahme Ausschau hielt kam mir eine – wie ich – vollgepackte Radlerin entgegen und hielt an. Nachdem sie mich erst auf englisch ansprach, merkten wir schnell, dass wir beide aus Deutschland sind. Da sie auch eine Pause machen wollte, beschlossen wir, diese gemeinsam zu verbringen. Als die junge Dame, die sich dann mit Lisa vorstellte, dann von Ihrer Tour erzählte, kam mir mein Projekt doch recht überschaubar vor. Sie ist seit 3 Monaten unterwegs und ist bereits von München aus über den Balkan nach Griechenland, dann von Venedig aus über Frankreich (durch die Alpen!) nach Spanien und Portugal gefahren. Auch sie fliegt Ende des Monats nach Nordamerika, wo es dann einmal im Norden von Ost nach West und im Süden dann von West nach Ost geht. Anschließend geht es dann noch weiter nach Südamerika. Nachdem wir dann die bisherigen Tourerfahrungen und die Pläne bei einem kalten Getränk ausgetauscht hatten, fuhr dann jeder wieder seiner Wege. Lisa, absolut beeindruckende Tour, die du schon hinter Dir hast. Für das was noch vor dir liegt, alles Gute und viel Glück.

Gegen 17 Uhr erreichte ich dann das gebuchte in Hotel in Aveiro. Dann setzte – wie jeden Tag – die abendliche Routine ein. Raus aus den Klamotten und Handwäsche. Anschließend eigene Dusche. Dann Suche nach einer Gelegenheit die Sachen zu trocknen. Lösung für gestern und heute:

Ja, das gehört eben auch dazu. Und natürlich den Blog Schreiben.

So, dass war es für heute. Insgesamt geradelt bisher 1.651 km. Morgen geht es weiter Richtung Lissabon.

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