Statistik
Strecke: 107 km (bisher: 2.452)
Anstieg: 953 m (bisher: 13.095)
Fahrzeit: 5:53 Std. (bisher: 5 Tage 14:52)
Mit Blick auf die im Verlauf des Tages zu erwartenden Temperaturen und das nicht ganz einfache Streckenprofil verließ ich heute Morgen schon vor 8 mein Ritterhotel. Da das Hotel an einer Autobahn lag, war der direkte Weg nach Süden nicht möglich. So brachten die ersten 10 km nur einen Streckengewinn von 2 km, weil ich einen großen Umweg fahren musste. Dafür war die Strecke bis dahin noch ohne Steigung, wenn mal von den hier sehr steilen Brücken absieht. Die wurden offenbar geplant und gebaut, als Radfahrer in dieser Region noch nicht bekannt waren. Um da hoch zu kommen, brauche ich fast immer einen der kleinsten Gänge.
Der Rest des Tages war geprägt durch ein permanentes Hinauffahren. Zunächst noch mit sehr moderater Steigung, die aber bis km 80 immer steiler wurde. 3 mal ging es dann am Schluss auf eine Höhe von knapp 950 m bevor es auf den letzten 7 km noch mal wieder um 100 m nach unten ging. Da ich bei der Streckenplanung – wie gestern – den Rennradmodus gewählt hatte, verlief die Strecke auch heute wieder überwiegend über Straßen, die mal mehr mal weniger befahren waren. Ab und zu ging es dabei durch kleine Städte und Dörfer mit ihren sehr schmalen Gassen, die oft wie ausgestorben wirken.
Immer wieder gibt es auch Zeichen für die schwache wirtschaftliche Situation dieser Region. Dies wird sichtbar durch durch geschlossene Tankstellen, Restaurants oder Hotels sowie durch eine große Zahl an dem Verfall überlassenen Gebäuden.
Die Mittagspause nach ca. 70 km nutzte ich um meine Wasservorräte wieder aufzufüllen und mich zu stärken. Langsam gewöhne ich mich daran, dass hier in der Gegend praktisch niemand mehr auf Englisch kommunizieren kann. Das Bestellen der Getränke und Speisen und die Erklärung, um was es sich bei den Gerichten denn überhaupt handelt ist daher für Außenstehende sicher lustig zu beobachten. Das Timing der Pause war aber mit Blick darauf, dass der anstrengendste Teil des Tages auf den folgenden 12 km folgte genau richtig. Die ersten 5 km nach der Pause folgte ich einer großen Nationalstraße, die von extrem vielen LKWs befahren wurde. Glücklicherweise war neben der Fahrspur ein breiter Pannenstreifen, auf dem ich recht sicher fahren konnte. Zudem muss man sagen, dass die LKW Fahrer fast immer auf den linken Fahrstreifen wechselten, um genügend Platz beim Überholen zu lassen. Nach 5 km fuhr fast der gesamte Verkehr auf die von nun an parallel verlaufende Autobahn und ich hatte die gut ausgebaute Nationalstraße fast für mich allein. So ging es dann noch einige Kilometer den Pass hinauf. Das Schöne daran, wenn man oben ist, ist nicht nicht nur die Gewissheit, ein Zwischenziel erreicht zu haben, sondern auch die oft grandiose Aussicht in die Weite der Landschaft.
Auf einer Höhe von 800 bis 900 Metern ging es von dort dem Ziel entgegen, das ich nach einer herrlichen Abfahrt um kurz nach 16 Uhr erreichte.
Das war es auch schon wieder für heute. Die für morgen geplante Strecke ist leider wieder etwas länger als 100 km. Anderes ließ die eingeschränkte Verfügbarkeit von Unterkünften in dieser Region leider nicht zu. Danach sollte es im Großraum Valencia und dann an der Mittelmeerküste etwas besser werden, so dass ich die Streckenlänge reduzieren kann. Ich bin nur noch ungefähr 360 km vom Ziel entfernt und habe noch 5 Tage Zeit.





