Tag 20 – von La Rochelle (FR) nach Royan (FR)

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Tag 20 – von La Rochelle (FR) nach Royan (FR)

Strecke: 90 km (bisher: 1.653)

Anstieg: 336 m (bisher:7.967)

Fahrzeit: 4:50 Std. (bisher: 3 Tage 20:29)

Pünktlich um 8 verließ ich La Rochelle wieder bei fantastischem Wetter. Kleine Anekdote zu La Rochelle. Ich war das letzte Mal vor 40 Jahren hier. Damals noch im Rahmen einer Interrailtour mit meinem Freund Michael und sehr kleinem Budget aber willens die Welt, zu entdecken. Während wir normalerweise im Zug, im Zelt, auf dem Bahnsteig oder in überfüllten Zugabteilen übernachteten, gönnten wir uns in La Rochelle die einzige Übernachtung in einem sehr einfachen Hotel. Das Abendessen gab es in einem sehr einfachen Sandwichladen. Während Michael noch kurz „um die Ecke“ musste, wurden die Sandwiches serviert und ich verspeiste meins sofort. Als Michael zurück kam wollte er ebenfalls gerade beherzt zubeißen, sah dann aber einen Käfer unter einem Salatblatt hervorschauen. Als er das Salatblatt dann hoch nahm waren dann noch einige Artgenossen mehr auf dem Sandwich. Es bleibt bis heute ein Rätsel, ob meins frei von Insekten war. In jedem Fall blieb die Nacht ein flaues Gefühl. Daran, dass diese Geschichte nach 40 Jahren noch im Kopf, merkt man dass es doch ein prägendes Erlebnis war. Aber nun zurück zur Strecke.

Zunächst zickte heute morgen mein Navi, das bisher sehr zuverlässig gearbeitet hat, ein wenig rum. Permanent wurde die Strecke neu berechnet, obwohl ich die ganze Zeit auf der richtigen Spur war. Nach etwa 6 km führte mich die Strecke dann direkt an den Atlantik und blieb dann über mehr als 20 km direkt an den Stränden, an Promenaden oder an Straßen direkt am Wasser. Es war einfach nur schön. Weiter unten dann einige Fotos dazu.

Nach diesem sehr schönen Abschnitt führte die Strecke wieder etwas weiter ins Landesinnere, da diese Marschlandschaft nicht an jeder Stelle erschlossen und teilweise ein Naturschutzgebiet ist. Gelegenheit für einen Frühstückssnack gab es in einem Sandwichladen gegenüber von einem Fahrradladen in einem Gewerbegebiet. Meine Kette brauchte dringend ein wenig Öl, daher hatte ich das Fahrradgeschäft angesteuert. Und nein – ich habe kein Sandwich gegessen, in dem sich Käfer versteckt haben könnten 🙂 .

Kurz nach diesem Halt gab es die größte Überraschung heute. Ich wusste zwar, dass ich irgendwie mit einer Fähre über den Fluss „La Charente“ musste. Das was dann kam habe ich aber so nicht erwartet. Schon von weitem war ein riesiges schwarzes Stahlgerüst zu erkennen. Als ich mich näherte erkannte ich, dass es sich um eine Art Schwebefähre handelte, die an Stahlseilen hängt. Man schwebt also über den Fluß. Eine wirklich beeindruckende Konstruktion.

Den Rest der Strecke folgte ich dann wieder dem Navi und nicht dem Eurovelo 1, der in einem riesigen Bogen weiter an der Küste entlang lief, aber auch fast 40 km länger gewesen wäre. Nach dem Mittag stiegen die Temperaturen nochmal richtig an. Mein Navi zeigte über 38 Grad und ich merkte, wie ich durch die Wärme langsam Kraft verlor. Immer wieder waren daher kleine Trinkpausen notwendig. An einer Stelle traute ich meinen Augen nicht. Das würde es in Deutschland wahrscheinlich so auch nicht geben. Zum Glück war die Polizei schon dort gewesen, was an den gelben Absperrbändern gut zu erkennen war.

Gegen 15 Uhr erreichte ich die reservierte Unterkunft, ein nettes kleines Hotel, direkt am Strand gelegen. Nach dem Check-in und noch vor dem Duschen musste ich mich nach diesem heißen Tag erst einmal auf die Terrasse setzen und ein kühles Bier sowie die Aussicht auf das Meer genießen. Auch die Besitzerin des Hotels meinte übrigens, dass die Temperaturen der letzten 4 Tage auch für diese Region schon extrem heiß waren.

Nach dem Duschen und der Fahrradpflege unternahm ich noch einen Spaziergang Richtung Hafen. Royan ist ein netter Küstenort mit einem sehr schönen Strand und einem belebten Yachthafen. Unten sind noch ein paar Impressionen.

Das war es dann auch schon wieder für heute. Morgen geht es mit der Fähre auf die andere Seite der Bucht und dann bleibe ich fast den ganzen Tag in Wassernähe. Bin mal gespannt, wie der Weg so wird.

Radfahren am Pazifik
herrlicher Weg
beeindruckende Konstruktion der Schwebefähre
Hafen von Royan
tolles Wolkenspiel über dem Strand von Royan

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Anonym

    Hallo Uwe! Morgen wird ein genialer Tag. Die Medoc-Halbinsel ist einfach wunderbar. Wenn du ein paar Kilometer nach Montalivet rechts abbiegst, kommst du nach Le Pin Sec. Für mich eines der schönsten Fleckchen der Welt (insbesondere der Strand). Dort habe ich in den frühen 90er Jahren fast jede freie Minute verbracht. Mach mal ein paar Fotos! Dort begann im Sommer 1992 übrigens auch meine „Laufkarriere“. Bin damals im Urlaub so gut wie jeden Tag von Le Pin Sec nach Hourtin Plage gerannt 🙂 Viel Spaß dibo.

  2. Anonym

    Abend für Abend bin ich von dieser tollen Reise beeindruckt.
    Danke.
    Weiter, eine gute Zeit.
    LG B.Dr.

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