Tag 28 bis 31 – 3 Bummeltage und Fahrt von Pamplona (E) nach Tafalla (E)

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Tag 28 bis 31 – 3 Bummeltage und Fahrt von Pamplona (E) nach Tafalla (E)

Statistik

Strecke: 52 km (bisher: 2.227)

Anstieg: 833 m (bisher: 11.722)

Fahrzeit: 3:19 Std. (bisher: 5 Tage 3:59)

 

Der eine oder andere wird sich möglicherweise gewundert haben, weshalb ich mich im letzten Beitrag mal so für 3 Tage verabschiedet habe. Das hatte tatsächlich einen Grund – und dieser war ein Überraschungsbesuch bei einer Familienfeier in Oldenburg. Meine Schwägerin Dorit und mein Schwager Arno haben sich vor einigen Wochen überlegt, das in den letzten beiden Jahren ausgefallene, allseits beliebte Glühweinfest jetzt im Sommer – dann ohne Glühwein – nachzuholen. Auch die Nähe zu ihrem 30. Hochzeitstag hat dabei eine Rolle gespielt. Als diese Feier terminiert wurde, standen die Eckdaten für diese Radreise schon lange fest und ich konnte weder nach hinten noch nach vorne verschieben. Und so habe ich seit fast 14 Tagen nach einer Lösung gesucht, doch dabei sein zu können und habe diese auch gefunden. Dafür durfte ich aber in den letzten Wochen nicht viel Zeit verbummeln. Und so reifte der Plan, für 2 Nächte nach Oldenburg zu reisen und die beiden zu überraschen. Da ich über München geflogen bin, habe ich dann noch spontan Anna-Lena überreden können, ebenfalls als Überraschungsgast mit nach Oldenburg zu kommen. Das war dann sogar für Sylvia auch noch eine Überraschung, die am Flughafen in Bremen eigentlich nur mich erwartet hat. Es war zwar etwas anstrengend und hat offengestanden auch mein ökologisches Gewissen arg strapaziert, aber die Reaktion insbesondere von Dorit war einfach unbezahlbar.

Nach einem Tankstop gestern Abend, bei dem mich der Kassierer wegen des gerade laufenden Championsleague Finales Madrid gegen Liverpool erst nicht bemerkt hat und dann nicht so richtig abkassieren wollte sowie einer Zwischenübernachtung in einem kleinen Dorfhotel, das ich fast nicht gefunden hätte, weil die Straßen immer kleiner und brüchiger wurden, kam ich dann heute morgen gegen 9:30 Uhr wieder in Pamplona an. Nach Rückgabe des Leihwagens ging ich zum Hotel und gönnte mir ein ausgiebiges Frühstück. Anschließend ließ ich mir meine dort deponierten Sachen und das Rad zurückgeben, zog mich in einem Hinterzimmer um, verteilte alles wieder in die Taschen und machte mich gegen 11 Uhr wieder auf den Weg. Ich hatte für heute nur eine recht kurze Etappe geplant, weil es ja eigentlich nur ein halber Tag war.

Das Wetter in Pamplona war heute einfach grandios – strahlender Sonnenschein bei angenehmen 26 Grad und begleitet von einem kühlenden Rückenwind aus Norden. So fuhr ich die ersten paar Kilometer ein letztes Mal auf dem Eurovelo 1 durch die Stadt. Hier bestätigte sich schon der Eindruck vom Dienstag. Man hat auch hier an vielen Stellen den Autoverkehr zurück gebaut um genug Platz für sichere und breite Rad- und Fußwege zu haben. Beim Durchqueren der Stadt fuhr ich auch nochmal durch diverse Parks, die für diese Stadt durchaus bezeichnend sind. Über längere Zeit folgte der Radweg dem Camino, also dem Jakobsweg. So sah ich heute sicher an die hundert Pilger, die auf dem Weg nach Santiago sind. Die meisten von Ihnen zu Fuß, aber auch mit dem Rad waren einige dorthin unterwegs.

Nach ungefähr 20 km erreichte ich den höchsten Punkt des heutigen Tages und wunderte mich schon, dass auf und nach dem Pass diverse Leute am Straßenrand saßen und immer mehr Polizei die Strecke sicherte. An einem Kreisverkehr etwas bergab war dann auch für mich Schluss. Ein Polizist bat mich doch freundlich. nicht weiter zu fahren. Dann erfuhr ich auch den Grund. Alle warteten auf das Fahrerfeld eines Radrennens. Leider habe ich bis jetzt nicht herausbekommen, welches Rennen das war. Der Anzahl der Begleitfahrzeuge, den Kamerateams und dem Helikopter nach zu urteilen, muss es  sich schon um etwas professionelleres gehandelt haben. ich werde weiter recherchieren.

In einer typischen Pilgergaststätten, die es am Jakobsweg scheinbar häufiger gibt, machte ich eine kurze Pause und schaute dabei dem munteren Kommen und Gehen der Pilger aus aller Herrenländer zu.

Kurz nach dieser Pause kam dann ein Traumabschnitt auf einer einsamen schmalen Straße durch Natur und das Ganze mit leichtem Gefälle und Rückenwind – einfach nur zum genießen. Als ich bei mir dachte, dass es so bis zum Ziel weitergehen könne, war auch leider die schöne Strecke schon wieder vorbei. Aus der schmalen Straße wurde zunächst eine Schotterpiste, dann ein Feldweg, dann ein Feldweg mit nur einer 30 cm breiten Spur und dann das gleiche, aber mit einer Steigung und einer Oberfläche die – zumindest für mich – nicht mehr fahrbar war. Nach 2 km stramm bergauf schieben und um die Schlaglöcher jonglieren wurde die Strecke dann besser. Für den Rest der Tour machte ich auch keine Experimente mehr sondern blieb, anders als vom Navi vorgeschlagen, auf Straßen.

Gegen 16 Uhr erreichte ich dann die reservierte Unterkunft. So, ich glaube, dass war genug Text für heute. Ich will ja auch keinen langweilen. Morgen wird die Strecke wieder etwas länger. Mein Ziel ist Pedrola und die errechnete Strecke ist bei knapp 115 km, allerdings mit einem scheinbar moderatem Höhenprofil und weiterhin Rückenwind aus Norden. Außerdem spüre ich schon die 4 Tage Erholung, so dass das morgen passen sollte.

Das Führungsduo des Radrennens
Es muss nicht immer Asphalt sein
Eine schön blühende Fläche
Weite Täler, die manchmal ein wenig an die USA erinnern

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Anonym

    ….wie sollten so interessante Berichte langweilen ?

    Weiter, gutes Gelingen
    Beste Grüße B.Dr.

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